Mit einem 7,5 Meter langen Wohnmobil fuhren wir 1 Woche kreuz und quer durch Norditalien. Angefangen in Südtirol an der österreichischen Grenze durchquerten wir 3 Bundesländer, badeten in 3 verschiedenen Seen und im Meer. Was uns der Spaß gekostet hat, welche Stationen wir ausgesucht haben und warum ich euch von einer Italienreise Mitte August abraten würde, erfahrt ihr in diesem Blogpost.

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Stationen

Wir legten insgesamt 4 Stopps an folgenden Orten ein: Pragser Wildsee (Lago di Braies), Gardasee, Cinque Terre und Laggo Maggiore. Dabei besuchten wir noch Genoa und einige Örtchen entlang der bekannten Badeseen.

Pragser Wildsee

Dieser wunderschöne türkisfarbene See liegt an den UNESCO-geschützten Dolomiten, einem Naturspektakel bestehend aus 3 atemberaubenden Zinnen, die spitz in den Himmel ragen. Der See befindet sich in den südlichen Alpen in Norditalien und ist neben dem Toblacher See der größte See des Naturparks Fannes-Sennes-Prags. Besonders in der Hochsaison bietet der See eine beliebte Wanderstrecke für Tagesausflügler und einen Bootsverleih bis spät abends. Wer zum Fotografieren kommt, der sollte den See entweder vor 7 Uhr morgens oder nach 20 Uhr abends besuchen.

Myteriös aussehende Wolken umschlingen die Dolomiten zur Dämmerzeit (6 Uhr morgens im August)

Gardasee

Der größte See Italiens, bekannt als Gardasee, wurde in der letzten Kaltzeit durch Gletscher geformt. Er befindet sich zwischen den Alpen im Norden und der Po-Ebene im Süden. Entlang der Küste befinden sich viele kleine Städte, die oft und gern von Touristen besucht werden. Das Angebot reicht von traditionellen Restaurants mit ausgeprägtem Fisch- und Meeresfrüchteangebot, Schmuck- und Antikwarenmärkten bis zu zahlreichen Hotels und Campingplätzen. Besonders für Familien stellt der Gardasee ein beliebtes Reiseziel dar.

Wer mit dem Wohnmobil anreist sollte sich vorher unbedingt über die Preise und Verfügbarkeiten der Campingplätze informieren. Der Preis für einen Stellplatz im „La Rocca“ betrug knapp 50 € inklusive Eintritt für 2 Personen. Dafür werden ein Swimming Pool, interne Shoppingmöglichkeiten, ein Strandabschnitt, Fahrradverleih und eine moderne Sanitäreinrichtung angeboten. WiFi kostet 1€ pro Stunde oder mehrere Euros zum Tagestarif.

 

Cinque Terre

Seit einigen Jahren durfte die Gegend der Cinque Terre sich an steigender Beliebtheit erfreuen. Touristen aus aller Welt bereisen täglich die 5 kleinen Städte entlang der Küste der italienischen Riviera. Die mit rund 7000 Einwohnern besiedelte Region gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe und wird als Nationalpark vor Zubau geschützt. Fast 1000 Jahre existieren die auf Steilhängen erbauten Terassen bereits. Weinanbau, Handel und Fischfang sind bereits jahrhundertealte Traditionen in der Region.

Cinque Terre ist mit dem Wohnmobil nicht bereisbar. Wer die Region dennoch besuchen möchte, sollte sein mobiles Zuhause in einer außerhalb liegenden Stadt mit guter Zuganbindung abstellen. Dafür bieten sich beispielsweise La Spezia, Deiva Marina oder  Levanto an. Mit Erwerb eines Cinque Terre Day Pass erhält man unlimitierte Zugreisen, Zugang zu allen Wanderpfaden und kostenloses Wifi an einigen Stellen sowie einige andere Vorteile. Bei schlechtem Wetter werden die Wanderpfade allerdings gesperrt und die Cinque Terre Card nicht mehr verkauft.

Manarola – eine der 5 UNESCO-geschützen Städte in Cinque Terre

Genua

Grundsätzlich sind Städte mit dem Wohnmobil etwas komplizierter zu bereisen. Dennoch ist es möglich, einen Stellplatz zu finden und die Stadt anschließend per öffentliche Verkehrsmittel zu erkunden. Wir ließen unser Wohnmobil in Deiva Marina stehen und kauften für circa 5€ ein Zugticket nach Genua. Die schnellste Verbindung dauert eine Stunde und es fahren mehrere Züge am Tag.

Genua ist eine antike Stadt in Norditalien, in der einst viele adlige Familien wohnten und große Paläste bauen. Diese sind zum größten Teil noch sehr gut erhalten und wurden in Hotels oder Museen umgebaut. Teile der fast 1000 Jahre alten Altstadt gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Außer den gut gepflegten Einkaufsstraßen und öffentlichen Gebäuden machte Genua einen etwas heruntergekommenen und dreckigen Eindruck auf uns. Außerdem fielen uns die vielen arabisch und afrikanisch geprägten Gassen und das stark ausgeprägte Rotlichtmilieu auf. Highlights waren für uns das alte Schiff im antiken Hafen und die wunderschöne Via Garibaldi mit ihren eindrucksvollen Gebäuden.

 

Lago Maggiore

Knapp über 80% des Lago Maggiore gehören zu Italien, während die anderen 20% in der Schweiz liegen. Er entstand ebenfalls beim Abschmelzen eiszeitlicher Gletscher. Mit 10km Breite und fast 65 km Länge ist er der zweitgrößte See Italiens. Der See ist sehr beliebt bei Badetouristen, Bootsfahrern, Seglern, Fahrradfahrern und Wanderern.

Zahlreiche Campingplätze direkt am Strand ermöglichen einen komfortablen Aufenthalt mit dem Wohnmobil. In der Hochsaison sollte man sich vorher über Verfügbarkeiten informieren und muss höhere Preise in Kauf nehmen. Die Preise für einen Stellplatz variieren von um die 20 € in der Nebensaison bis über 50 € in der Hauptsaison (Mitte August).

Kosten

Abgesehen von der Leihgebühr für das Wohnmobil müsst ihr in Italien mit einer ganzen Reihe weiterer Kosten rechnen. Doch keine Angst, die Kosten sind überschaubar und unter dem Strich immer noch geringer als bei Pauschalreisen mit Hotel & Co. Im Folgenden sind alle unsere Ausgaben ungefähr aufgelistet. Da wir in der absoluten Hochsaison (Mitte August) gereist sind, mussten wir für alles etwas mehr bezahlen als gewöhnlich. Daher könnt ihr euch bei eurer Reise nach Italien sicher sein, dass es nicht mehr kosten wird.

 

Autobahn

In Italien müssen alle Fahrzeuge eine Maut bezahlen, die je nach Streckenabschnitt und Distanz variiert. Dabei zieht man bei der Einfahrt einen Bon, der an Parkhauszettel erinnert. An jeder Autobahnausfahrt stehen Schranken und Kassenautomaten, die den Bon auslesen und den jeweiligen Preis berechnen. Dieser muss dann bar oder mit Karte bezahlt werden. Allerdings funktionieren die Kartenleser nicht immer und man sollte zur Not immer ausreichend Bargeld mit sich führen. Wir hatten mehrmals Probleme mit den Automaten, doch uns wurde immer zufriedenstellend geholfen.

Der höchste Betrag, den wir bezahlen mussten, war 24 € nach einer circa 300km langen Strecke mit vielen Tunnels und Brücken. Bei einer einzigen Ausfahrt zahlten wir circa 1,50 €. Insgesamt summierten sich unsere Maut-Kosten auf circa 70€ für 1 Woche Italien.

Stellplätze

Vielerorts ist das Abstellen und Übernachten mit dem Wohnmobil verboten und kann sogar bestraft werden. An Rastplätzen ist das Nächtigen zwar möglich, jedoch nicht für Wohnmobilfahrer vorgesehen. Optimal sind für Wohnmobile ausgelegte Rasthöfe, Campingplätze oder als geeignet ausgeschriebene Parkplätze.

Die Kosten für einen Stellplatz in Italien variieren je nach Jahreszeit, Ort und Dauer. Für einen Rasthof an der Autobahn hinter der österreichischen Grenze zahlten wir 15 €. Am Lago Di Braies bezahlt man 20 € für maximal 24 Stunden, doch es gibt weder Toiletten noch Duschen. Am besten ausgestattet sind die Campingplätze an touristischen Orten wie den beiden großen Seen. Dort zahlten wir circa 50 € für eine Nacht. In Deiva Marina kostete uns ein Stellplatz mit Strom und Sanitäranlagennutzung nur etwa 35 €.

Sonstiges

Italien ist nicht günstig. Wer lieber Low Budget reist, der sollte sich definitiv ein anderes Land aussuchen. Restaurantpreise gleichen denen in Süddeutschland und für Eintritte werden oft 5-10 € verlangt. Autobahnen sind recht teuer, doch Hotels umso mehr. Toiletten an den Raststätten sind dafür kostenlos und oft findet man kostenloses WLAN an touristischen Plätzen. Die Preise für Zugfahrten hängen von der Art der Züge ab und sind im Schnitt ungefähr so teuer wie in Deutschland. Wer sparen will, der sollte vor allem beim Reisen mit dem Wohnmobil auf lokale Lebensmittel wie saisonales Obst und Gemüse zugreifen. Wir bereiteten die meisten unserer Mahlzeiten eigenständig im Wohnmobil zu und sparten damit Restaurantkosten. Wer sich wie wir auf das Wesentliche konzentriert kann somit mit 500€ (ohne Souvenirs) für 2 Personen gut 1 Woche in Italien auskommen.

Das Wohnmobil

Road Trip mit oder ohne Wohnmobil? Für uns kam letzteres nicht in Frage, da wir keine überteuerten Hotelzimmer an den touristischten Orten in der Hochsaison bezahlen wollten. Unabhängig wollten wir sein. Dort hinfahren wo wir wollen und zwar wann wir wollen. Da kam das Wohnmobil von Etrusco, das wir mieten durften, wie ein Geschenk vom Himmel. Erst 1 Woche vor unserer grob geplanten Italienreise (grob geplant ist schon übertrieben, eigentlich haben wir gar nichts geplant außer dem Zeitraum) erfuhren wir, dass wir das Wohnmobil zur Verfügung gestellt bekommen. Daher an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Etrusco, dass wir diese Erfahrung machen durften. Es wird ganz sicher nicht unsere letzte Reise mit Wohnmobil gewesen sein!

Wenn ihr auch ein Wohnmobil leihen möchtet, findet ihr hier Infos zu Standorten von Etrusco und hier eine gute Plattform dafür.